Über die Entstehung des Pulsnitzer Wappen berichtet die Sage: Auf einer Jagd, die der Burgherr Bernhard von Pulsnitz mit dem Kamenzer Herrn im Urwald des Radewitz (Keulenberges) abhielt, wurde ein mächtiger Bär gestellt. Die Hunde und die Bauern, die trotz der Lebensgefahr nur mit Knüppeln bewaffnet waren, trieben ihn in die Enge. Der Bär stellte sich wütend zur Wehr, zerfleischte einige Hunde und verletzte manch einen Bauern schwer. Als Bernhard selbst dem Tiere zu Leibe rückte, kam es ihm aufrechtgehend, furchtbar brüllend mit vorgereckter Pranken entgegen Der Ritter stieß mit dem Speer, doch dieser zerbrach. Augenblicklich umfaßte der Bär seine Angreifer und wollte ihm eben sein Gebiß ins Fleisch schlagen, als der Kamenzer Ritter herbeisprang und dem Tiere den Sauspieß tief in die Seite stieß; verendend stürzte es zu Boden. Bernhard von Pulsnitz, dem die Linke zerfleischt worden war, zog mit der unverletzten Rechten sein Schwert und schlug dem Tier eine Klaue ab. Sie hochhaltend rief er: "Zum Gedenken an diesen Kampf soll mein Dörflein Pulsnitz diese Bärenklaue im Wappen tragen" (Grohmannsche Chronik)
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